Der bunte Gebäudekomplex des Startup-Village im Brainergy Park zieht schnell alle Blicke auf sich. Foto: Forschungszentrum Jülich/Jansen
So falsch ist der erste Gedanke gar nicht, den viele Menschen offenbar haben, wenn sie zum ersten Mal im Brainergy Park nördlich von Jülich sind und die bunten Container des Startup Village Jülich sehen. „Habt ihr hier schon einen Kindergarten“, lautet eine Frage, die die Mitarbeiter des Instituts für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) des Forschungszentrums Jülich schon häufiger zu hören bekommen haben. Die Container des INW liegen auf der gegenüberliegenden Seite der Marie-Curie-Straße nur wenige Meter vom vermeintlichen Kindergarten entfernt. Mit einem Kindergarten hat der bunte Gebäudekomplex nicht nur die Optik gemeinsam, sondern auch das Bestreben, dass junge Menschen hier auf das Leben vorbereitet werden. Im Fall des Startup Village Jülich ist das Berufsleben als Unternehmer gemeint. Hier lernen die Gründer und solche, die es werden wollen, mit Hilfe von Fachleuten, wie das klappt mit dem ersten Geschäftsplan, der Anschubfinanzierung und dem Eigenmarketing.
Einer dieser Experten arbeitet auf der anderen Straßenseite im INW. Felix Strohmaier hat die Lemonist GmbH gegründet, ist Diplom-Kaufmann und Innovations- und Transfermanager am INW. „Für uns als Einrichtung, in der viele junge kluge Köpfe mit vielen Ideen arbeiten, ist es ideal, dass direkt auf der anderen Straßenseite Platz entsteht, auf dem sie ihre ersten Schritte gehen können“, sagt er. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten INWler in das Startup Village ziehen. Dort treffen sie auf andere Ideen. Sie alle eint der Nachhaltigkeitsgedanke.
Kurze Wege zum Erfolg: Vorne zu sehen ist das Startup Village Jülich, dahinter das Technikum des INW, dahinter die Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Foto: Forschungszentrum Jülich/Jansen
Die ersten Unterschriften
„Nachhaltige Ideen nachhaltig fördern – das ist unser Grundgedanke“, sagt Ingmar Stock, Leiter des Startup Village Jülich, während seiner Präsentation im Rahmen des HC-H2 Brainergy Park Connects, dem Arbeitstreffen für die Anrainer des Parks und solche, die es werden wollen. Der Fokus liegt laut Ingmar Stock auf Unternehmen aus dem Bereich grüner Technologien. „Wir haben uns in der Region umgeschaut und festgestellt, dass junge Unternehmen aus diesem Bereich bisher hier fast schon erschreckend unterrepräsentiert sind. Das wollen wir ändern.“
Die ersten Mietverträge sind unterschrieben, die ersten Startups sind in ihre Container eingezogen. In der ersten Ausbaustufe, die bis zum Sommer fertiggestellt wurde, ist Platz für 16 Gründungsteams, die mit ihren Containern angeordnet sind wie eine Wagenburg rund um das Zentralgebäude. Hier oder bei gutem Wetter auf der großzügigen Dachterrasse soll der Platz sein für Veranstaltungen und Begegnungen, bei denen Ideen getauscht werden und wo ein Gefühl der Gemeinsamkeit entstehen soll. „Wir legen Wert darauf, dass sich die hier ansässigen Unternehmen gegenseitig unterstützen, denn wir folgen der Prämisse, dass Kooperation ein Startup weiterbringt als Konkurrenz. Das wollen wir im Startup Village Jülich vorleben.“
Die Container-Wagenburg soll der Anfang sein in der Geschichte junger Unternehmen. Es gehe laut Ingmar Stock auch darum, „die Lücke zwischen dem Universitätsabschluss und der Selbstständigkeit zu schließen“. Mittelfristig soll das Angebot der Brainergy Park GmbH ein erster Trittstein sein auf dem Weg zu etwas Größerem. Die jungen Unternehmen sollen wachsen und zu groß werden für das Village. Ein mögliches neues und deutlich größeres Dach entsteht bald, und zwar wieder direkt in der Nachbarschaft. Der Spatenstich für das zentrale Hub-Gebäude im Park erfolgt bald, 2027 sollen die ersten Unternehmen in den Neubau einziehen.
Ingmar Stock, Leiter des Startup Village Jülich
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