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Tempo, Technologie und Teamarbeit

Ein Gespräch über Wasserstoff: ( v.l.) Prof. Astrid Lambrecht, Prof. Andreas Peschel, Dr. Simon Hahn, Dr. Leo Birnbaum und Dr. Victoria Ossadnik

Deutschland steht vor einer wichtigen Weggabelung: Mit Blick in Richtung der Zukunft der Energie werden wir entweder Mitläufer sein oder Vorreiter. Das Ziel ist ganz klar Letzteres. Allerdings nicht ohne Anstrengung.

Beim Besuch der E.ON-Spitzenkräfte Dr. Leo Birnbaum und Dr. Victoria Ossadnik im Forschungszentrum Jülich wurde deutlich: Wir brauchen Tempo, Technologie – und Teamarbeit.

Leo Birnbaum, Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns, und Vorständin Victoria Ossadnik waren auf Einladung von Prof. Astrid Lambrecht, der Vorstandsvorsitzenden des Forschungszentrums Jülich, nach Jülich gekommen. Neben Themen wie Quantencomputing und Europas schnellstem Supercomputer JUPITER drehte sich vieles um ein zentrales Anliegen: Wie kann Deutschland den Umbau zu einem klimafreundlichen, bezahlbaren Energiesystem stemmen – und dabei führend bleiben? Die komprimierte Antwort klingt einfach: Politik, Wirtschaft und Forschung müssen in einer Teamarbeit dafür sorgen, dass Innovationen schneller in die Anwendung kommen, statt von Regulatorik gebremst zu werden.

Einblicke in die aktuelle Wasserstoffforschung erhielten die Gäste im Austausch mit Prof. Andreas Peschel, Leiter des Instituts für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft, und Dr. Simon Hahn, der mit seiner geplanten Ausgründung „Clean H2eat“ an emissionsarmen Verbrennungsverfahren arbeitet. Der Tenor: Wasserstoff muss bezahlbar, flexibel einsetzbar und im größeren Maßstab verfügbar sein. Dafür braucht es staatliche Förderung – noch.

Erdgas könne dabei als Übergangslösung dienen, hieß es. Es verursacht weniger Emissionen als Kohle, lässt sich gut mit erneuerbaren Energien kombinieren und senkt so die Stromkosten. Das steigere die Wettbewerbsfähigkeit von grünem Strom – ein wichtiger Hebel, um Subventionen schrittweise abzubauen, was laut Leo Birnbaum mit Blick auf grünen Strom zeitnah passieren sollte, damit dessen Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig deutlich wird.

„Für Wasserstoff gibt es weiter Förderbedarf, damit dieser seine wichtige Rolle als Säule des zukünftigen Systems spielen kann“, sagte Simon Hahn. Perspektivisch soll Erdgas vollständig durch klimafreundliche Gase ersetzt werden. „Wir müssen grüne Energietechnologien entwickeln, die günstiger sind als graue“, betonte Andreas Peschel. Nur so könne Deutschland international bestehen.

Simon Hahn präsentierte außerdem seine Gründungsidee: Clean H2eat will die Prozesswärme für Industrieprozesse wie Papiertrocknung oder Brotbacken dekarbonisieren und entwickelt dafür hybride, flexible Industrieheizungen wie Dampferzeuger oder Thermalölerhitzer.

Die Prozesswärme bietet ein enormes Flexibilisierungspotenzial für die Nutzung von erneuerbarem Strom. Wenn dieser jedoch nicht kostengünstig verfügbar ist, wird Wasserstoff (bzw. Erdgas) katalytisch verbrannt, ohne Flamme, ohne Stickoxidemissionen. Der Vorteil: Kostenreduktion, Unabhängigkeit, Emissionsreduktion. Je näher wir einem Energiesystem kommen, das von grünen Elektronen und grünen Molekülen getragen wird, desto größer wird die Hebelwirkung, die neuartige Anwendungen wie die katalytische Verbrennung haben können.

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