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860 Millionen Euro Förderung: Das Rheinische Revier wird Wasserstoff-Modellregion

Forschungszentrum Jülich baut neues Helmholtz-Cluster für Wasserstoffwirtschaft auf

Jülich, 3. September 2021 – Das Forschungszentrum Jülich wird im Rheinischen Revier ein Helmholtz-Cluster für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft, kurz HC-H2, aufbauen. Das Leuchtturmprojekt für forschungsgetriebene neue Wertschöpfung wird im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen über einen Zeitraum von etwa 17 Jahren mit rund 860 Millionen Euro durch das Bundesforschungsministerium gefördert. Auch das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit Landesmitteln am Aufbau des HC-H2. Darüber informierten Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, und Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 2. September in unmittelbarer Nähe des Indener Tagebaus. Staatssekretär Thomas Rachel überreichte bei der Vorstellung des Projekts bereits den ersten Förderbescheid des Bundes.

Das HC-H2 soll einen starken Impuls für die Entwicklung des Rheinischen Reviers und darüber hinaus des gesamten des Industriestandorts Nordrhein-Westfalen zu einer Wasserstoff-Modellregion mit europäischer Strahlkraft geben. Zu diesem Zweck wird das HC-H2 innovative Technologien für die Produktion, Logistik und Nutzung von grünem Wasserstoff erforschen, entwickeln und großskalig demonstrieren. Forschung und Entwicklung, Technologiedemonstration in realen Anwendungsszenarien sowie Einbindung innovativer Technologien in bestehende Infrastrukturen greifen im HC-H2 ineinander und ermöglichen neue Wertschöpfung in der Region. Das Rheinische Revier soll damit als attraktiver Standort für innovative Energie-Unternehmen, Industrieansiedlungen und Gründer gestärkt werden. Es sollen neue Arbeitsplätze unterschiedlichster Qualifikationsprofile entstehen.

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Video-Mitschnitt vom 02.09.2022: Vorstellung des Helmholtz-Clusters HC-H2 (Länge: 69 Min.)

Fokus liegt auf schneller Umsetzung

Im Zentrum der Forschung, dies zeichnet das HC-H2 aus, stehen Technologien, die auf bereits existierende oder schnell und günstig installierbare Infrastrukturen für die Lagerung und den Transport von Wasserstoff zurückgreifen. Dies soll die rasche Umsetzung im großen Maßstab ermöglichen. Ein Beispiel ist das vorhandene Erdgasnetz, das sich auch zum Transport von Wasserstoff nutzen lässt. Daneben konzentriert sich das HC-H2 auf flüssige oder leicht verflüssigbare Wasserstoffträger, die sich ähnlich wie konventionelle, fossile Brennstoffe handhaben lassen. So lässt sich Wasserstoff beispielsweise chemisch in Form von Methanol oder anderen Alkoholen sowie Ammoniak speichern. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Optimierung und Skalierung der LOHC-Technologie sein. Dabei wird Wasserstoff an organische Trägerflüssigkeiten gebunden. Diese lassen sich etwa mit Tankschiffen oder Tanklastern transportieren und in Tanklagern speichern. Die bestehende Infrastruktur für flüssige Kraftstoffe kann so weiter genutzt werden.

Innovation und Demonstration

Als Kern des HC-H2 wird ein H2-Innovationszentrum etabliert, in dem das Forschungszentrum Jülich seine breite Wasserstoff-Expertise einbringt und sich mit Partnern vernetzt. Im Forschungszentrum selbst wird das neue Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) gegründet. Entscheidend ist der Brückenschlag in die Anwendung: Rund um den Kern innovationsgetriebener Forschung wird eine H2-Demonstrationsregion etabliert. Im gesamten Rheinischen Revier werden Demonstrationsprojekte und -anlagen in relevanter Größenskala geplant und aufgebaut; sie sollen die entscheidenden Impulse geben, damit aus dem Cluster unternehmerisches Engagement für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft erwächst. Wesentlich für das gesamte HC-H2 ist, dass es die Wasserstoffaktivitäten der Region miteinander verbindet und relevante Partner aus Forschung, Industrie, Verbänden und Kommunen einbezieht. Damit diese Aktivitäten auch räumlich leicht zusammenfinden können, soll die Arbeit des HC-H2 überwiegend außerhalb des Campus des Forschungszentrums stattfinden; sein Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft will das Forschungszentrum Jülich im Brainergy Park in Jülich aufbauen.

Der Aufbau des Helmholtz-Clusters wurde im letzten Jahr im Rahmen der Bund-Länder-Einigung zum Kohleausstieg beschlossen. Das HC-H2 soll als großangelegtes Forschungs- und Innovationscluster den Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier vorantreiben und so dazu beitragen, dass der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Aufbau eines neuen Energiesystems klimaschonend, wirtschaftlich, versorgungssicher und sozialverträglich gelingen kann.

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