Wasserstoff kann ein wichtiger Teil der Lösung sein, wie wir die Welt mit Energie versorgen, ohne das Klima zu belasten. Als Treibstoff für Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge. Als Energieträger in Städten und Dörfern, der dafür sorgt, dass auch dann Strom aus der Steckdose fließt, wenn Photovoltaikanlagen im Dunklen stehen und Windräder sich nicht drehen. Und als wichtiger Einsatzstoff für die energieintensive Industrie wie zum Beispiel Chemie und Stahl.
HC·H2 | Helmholtz-Cluster Wasserstoff
Was kann Wasserstoff?
Die Ausgangsbasis ist meistens Wasser (H2O), das überall verfügbar ist und aus Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) besteht. Wer Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten will, muss Energie aufwenden. Das Verfahren der Trennung ist vor allem die Elektrolyse. Wichtig ist, dass die Energie für die Elektrolyse aus regenerativen Quellen wie Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie kommt.
Denn nur aus grüner Energie gewonnener Wasserstoff ist nahhaltig. Bringt man Wasserstoff und Sauerstoff danach wieder zusammen, reagieren sie zu Wasser und setzen Energie frei. Genau diese freigewordene Energie wollen wir nutzen.
“Das Wasser ist die Kohle der Zukunft”
Der Zeitpunkt, zu dem diese Worte aufgeschrieben wurden, ist angesichts ihres Inhalts erstaunlich lange her. Sie stammen aus dem Jahr 1874 und aus der Feder des französischen Autors Jules Verne, genauer gesagt aus seinem Roman “Die geheimnisvolle Insel”. Wir haben dazu einen Beitrag verfasst.
Wasserstoff hat im übertragenen Sinn viele Farben. Grafik: Forschungszentrum Jülich/Reisen
Zunächst mal vorweg: Wasserstoff hat in Wirklichkeit keine Farbe. Er ist unsichtbar. Wenn wir von grünem, grauem oder blauem Wasserstoff reden, dann tun wir das, um die Methoden zu unterscheiden, mit denen Wasserstoff hergestellt wird. Oder wir drücken mit einer Farbe aus, ob der Wasserstoff klimaneutral hergestellt wurde oder nicht. Also müsste die Frage eigentlich lauten: Wie viele Arten der Wasserstoffherstellung gibt es?
Eine ultimative Antwort auf die Zahl in der Farbenlehre gibt es nicht. Das liegt beispielsweise daran, dass grauer Wasserstoff oft noch einmal unterschieden wird in Bezug auf den ursprünglichen Energieträger. Stammt der Wasserstoff aus einer Braunkohlevergasung, dann sprechen wir von braunem Wasserstoff, stammt er aus einer Steinkohlevergasung, dann ist von schwarzem Wasserstoff die Rede. Auch gibt es eine Definition für grauen Wasserstoff im engeren Sinne: nämlich dann, wenn er aus fossilem Erdgas gewonnen wird. In der Serie „Die Farben des Wasserstoffs“ versuchen wir uns an einer Farbenlehre. Wir haben keinesfalls den Anspruch, das Thema damit in Stein gemeißelt zu haben.
In einer kleinen Serie erklären wir einige der Farben.